Wenn in Verbindung mit einem Profilzylinder der Begriff „altbewährt“ verwendet wird, dann ist das wörtlich zu nehmen: Vor nahezu 100 Jahren wurden die ersten Profilzylinder gebaut, und das technische Prinzip ist bis heute unverändert. Allerdings verfügten die ersten Profilzylinder nur über vier oder fünf Stiftzuhalterungen in einer Zuhaltungsreihe. Heute sind bei modernen Zylindern zwei Zuhaltungsreihen üblich, und zehn oder noch mehr Stiftzuhalterungen sorgen für ein Maß an Sicherheit, das nach bestem Wissen nur noch schwer zu steigern ist.
Der große Vorteile des Profilzylinders besteht auch darin, dass er bei gleichbleibendem Funktionsprinzip dem jeweils gewünschten Zweck optimal angepasst werden kann. Die meisten Schlösser enthalten heute einen Profildoppelzylinder, der von zwei Seiten aus mit demselben Schlüssel bedient werden kann. Zuweilen sind diese Profilzylinder mit einem besonderen Mechanismus (Not- und Gefahrenfunktion) ausgestattet, der das Öffnen der Tür auch dann erlaubt, wenn auf der anderen Seite noch ein Schlüssel im Schloss steckt. Altenwohnanlagen sind dafür der typische Anwendungsfall – allerdings hat sich auch schon so mancher Hausbesitzer über den Notfallmechanismus gefreut, wenn ein Windzug die Tür ins Schloss fallen ließ und der Haustürschlüssel noch innen steckte – während der Hausbesitzer draußen stand.
In vielen Fällen ist es allerdings gar nicht nötig, dass ein Schloss von beiden Seiten aus benutzt werden kann. Im Garagentor beispielsweise, oder in praktisch allen Fällen, in denen die hohe Sicherheit des Profilzylinders für Schlüsselschalter an Maschinen oder für die Bedienung elektrischer Tore und Schranken genutzt werden soll. Dann kommen Halbzylinder zum Einsatz, die über einen ebenso hohen Sicherheitsstandard wie Doppelzylinder verfügen, aber eben nur von einer Seite aus bedient werden können. So oder so: Ein Profilzylinder bietet Komfort und Sicherheit zugleich, und am technischen Prinzip hat sich auch fast 100 Jahre nach seiner Erfindung nichts geändert.